Wie alles begann
Unser Ladengeschäft Bottles haben wir Anfang 2016 in der Göttinger Innenstadt eröffnet. Als frischgebackene Biersommeliers stürzten wir uns mit Leidenschaft ganz nach dem Motto:
„das Leben ist zu kurz für schlechtes Bier“
in unsere Mission als Bierbotschafter. Auch wenn im Ladengeschäft mittlerweile ein wenig Routine eingekehrt ist, ist unser Enthusiasmus für Bier noch wie am ersten Tag und unsere Aufgabe als Botschafter für herausragendes Bier treibt uns immer weiter an. Deshalb möchten wir euch auch in unserem Onlineshop die besten handwerklich gebrauten Biere Deutschlands, Europas und der Welt präsentieren.
Wir bieten euch ein Kernsortiment von absoluten Craftbierklassikern, aber auch ein ständig wechselndes Angebot an Sondersuden und Saisonbieren sowie den neusten Craftbiertrends.
Biereigenschaften
Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um sich der Beschreibung von Bier zu nähern. Wir haben uns für die Beschreibung über die Zutaten entschieden. Mit Blick auf die Hefen unterscheiden wir obergärige Ales, untergärige Lager und spontangärige Biere mit wilden Hefen.
Die Eigenschaften des Malzes laufen häufig parallel zur Bierfarbe. Je stärker ein Malz geröstet ist, desto dunkler wird das Bier. Gleichzeitig finden sich malzröstige Aromen im Bier wieder.
Sehr sanft geröstete Malze werden zu hellen Bieren mit sanften karamelligen Malznoten verbraut. Natürlich schmeckt man auch, welches Getreide vermälzt wurde. Der Hopfen sorgt für die Bittere im Bier. Vereinfacht lässt sich sagen: Viel Hopfen ergibt viel bitter. Allerdings kann Hopfen noch deutlich mehr als nur bitter. Aromahopfensorten bringen viele verschiedene Aromen ins Bier. Häufig sind fruchtige Noten von Zitrusfrüchten und tropische Fruchtnoten zu finden. Traditionelle Hopfensorten bringen grasige und leicht kräutrige Noten mit. Aber auch der Geschmack von Pinie, Beeren, Lakritz und Minze kann aus dem Hopfen kommen. Da es aktuell rund 250 verschiedene Hopfensorten gibt, sind den geschmacklichen Möglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt.
Eine weitere, wesentliche Eigenschaft des Bieres ist der Alkohol. In Deutschland ist dabei die Unterteilung in Schankbier (bis 4,4% vol. Alkohol), Vollbier (4,4% vol. bis 6,3 % vol.) und Bockbier (mehr als 6,4% vol.) üblich.
Was ist eigentlich Craftbier?
Den Begriff Craftbier richtig zu definieren, ist gar nicht so leicht, deshalb möchten wir an dieser Stelle einen echten Experten, Kreativbrauer und Biersommelierweltmeister zu Wort kommen lassen.
Oliver Wesseloh: „Bei kreativen Bieren geht es um Hingabe, Begeisterung, Herzblut. Es geht um geschmacksintensive Biere, um Biere von unabhängigen Brauern. Um Biere von authentischen Charaktertypen, die Kreatives und Neues wagen oder mit Liebe alte Rezepte wiederbeleben, die kein Mainstream-Bier produzieren, sondern nur Biere, für die sie selbst brennen. Die Biere werden handwerklich und mit einer reichhaltigen Menge an natürlichen Rohstoffen produziert. Diese Biere sind anders, sie krempeln die deutsche Bierwelt um. Daher musste ein Begriff zur Abgrenzung zu den Massenbieren her. Die Medien brauen etwas, um die Bewegung beim Namen zu nennen, die Brauer wollen irgendwie zum Ausdruck bringen, dass ihre Biere anders sind als das, was die Konsumenten bisher aus dem Supermarktregal gewohnt waren.”
Kurzerhand wurde der US-amerikanische Begriff Craft Beer übernommen, gerne wird auch die halbdeutsche Variante Craft Bier benutzt. Inzwischen sind die Begriffe in aller Munde. Ich persönlich versuche, den Begriff Craft Beer zu vermeiden, habe aber akzeptiert, dass sich die Bezeichnung mittlerweile etabliert hat. Aber wenn wir den Begriff nutzen wollen, brauchen wir eine tragfähige Definition.
Wir können nicht einfach die Definition der US-amerikanischen Brewers Association übernehmen, denn dann wir der Begriff schnell ad absurdum geführt. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit 318 Millionen Einwohnern wird in anderen Dimensionen gerechnet. Nach der US-Definition muss eine Craft Brewery klein (Jahresproduktion unterhalb von 7,2Millionen Hektolitern), unabhängig (weniger als 25 Prozent des Unternehmens werden von einem Nicht-Craft-Brewer aus der Getränkeindustrie kontrolliert) und traditionell (die Mehrheit der Biere wird mit traditionellen Rohstoffen, sprich nicht mit Reis oder Mais hergestellt) sein. Würden wir die US-Definition übernehmen, wäre jede deutsche Einsorten-Privatbrauerei eine Craft Brewery..
Inzwischen sind wir auch soweit, dass der Begriff Craft zusehends missbraucht wird. Große Unternehmen wittern ihre Chance, mit dem Prädikat Craft dem sinkenden Bierabsatz entgegenzutreten. Und auch einige mittelständische Brauereien springen auf den Zug mit auf, ohne sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzten. Doch leider ist es nicht damit getan, in das Standardbier bei der Lagerung ein wenig Hopfen zu packen, das Ganze in schicke Flaschen abzufüllen und dann teuer zu verkaufen. Hier wird deutlich, dass dringend eine messbare Definition her muss, die zu den Gegebenheiten des deutschsprachigen Marktes passt. Denn inzwischen ist es für den Konsumenten schwer zu erkennen, was wirklich Craft ist..
Aber wie könnte diese Definition aussehen?
Meiner Ansicht nach müsste eine echte Craft Brewery oder Kreativbrauerei die folgenden Kriterien erfüllen: